Da bist du ja, du kleine Feine,
dich hab ich so vermisst,
als ich in mir im großen Reinen
des Glückes Segel froh gehisst.

Ich dachte schon, du wärst mir ferne,
doch weit gefehlt, du bleibst mir treu,
drum hab ich dich doch allzu gerne,
dich kleine Traurigkeit – ganz scheu.

Du liebst es anzuklopfen, ja zu zeigen,
wenn Heiterkeit im Überschwang,
sich wild gebärdet, willst du Schweigen,
willst Ruhe bringen in den Klang.

Willst zärtlich schmiegen mit dem mein,
bist niemals laut und drängend,
bleibst meine Kleine, weich und fein,
in meinem Herzen hängend …

( Anna Amalia L.)